|
![]() |
Der Weitwanderweg Grande Randonée 5 oder GR5 ist in Frankreich als Grande Traversée des Alpes bekannt, oder eben die grosse Alpenüberquerung. Er führt vom Genfer See zum Mont Blanc Massiv, durch den Nationalpark Vanoise und das Maurienne-Tal in den nördlichen Alpen, und in den südlichen Alpen durch den Naturschutzpark von Queyras, das Ubaye-Massiv und den Nationalpark Mercantour schlussendlich bis Nizza ans Mittelmeer. |
![]() |
|
![]() |
|
![]() |
Der offizielle GR5 Fernwanderweg über die Alpen beginnt eigentlich in St. Gingolph am Genfersee. Da ich jedoch schon durch die ganzen Schweizer Alpen nach Martigny gewandert bin, habe ich mich entschlossen die Tour nun in Martigny, im Wallis zu starten, respektive fortzusetzen. |
![]() |
|
![]() |
Bald schon kreuzte ich die Col de la Forclaz Passstrasse und machte mich an den 1'100 m hohen Anstieg auf den Col de Balme. Je höher ich gelangte, desto kräftiger blies der Wind, beim letzten Teilstück musste ich sogar stark gegen vorne gebeugt gehen, um nicht umgeblasen zu werden. Somit benötigte ich für den Aufstieg weit mehr Zeit als der einfache Bergpass eigentlich verdiente. Zudem war die Umgebung auch nicht sonderlich attraktiv, Skilifte und deren Bauten verschandelten das Landschaftsbild. Auf der anderen Talseite konnte man den Stausee Lac d'Emosson erkennen, welcher zwar auch nicht in die Kategorie einer natürlichen Sehenswürdigkeit gehört, aber ohne die Staumauer zu sehen schien es immerhin wie ein hübsch eingebetteter Bergsee. |
![]() |
|
|
![]() |
Das Bimmeln von zahlreichen Glöckchen weckte mich am Morgen früh auf. Als ich verwundert den Kopf aus dem Zelt streckte, entdeckte ich weit oben am Hang eine grosse, weisse Masse einer Schafherde. Langsam fing ich an mich umzuziehen und das Innenzelt aufzuräumen, während das Bimmeln deutlich und rasch näher kam. Als ich aus dem Zelt kletterte waren die Schafe schon ziemlich nahe und starrten verdutzt in meine Richtung. Daneben tauchte auch plötzlich ein mächtiger Wachhund auf. Dem aggressiven Bellen und Kläffen an, schien diesem meine Präsenz wenig zu gefallen. Da ich schon einiges negatives von diesen Wachhunden von Tierherden gehört hatte, und auf einem anderen Trekking auch schon von einem angefallen worden war, beschleunigte ich sofort den Abbau meines Camps. Blöderweise wollten die Schafe unbedingt auf meine Privatweide und der Bewacher-Instinkt des Hundes wurde noch mehr gereizt als sich die Tierschar immer mehr näherte. Ich stopfte nur noch blindlings alles in den Rucksack und entfernte mich eiligst, um mich auf keinen Fall auf ein Machtspiel mit dem abgerichteten Wachhund einzulassen. |
![]() |
|
![]() |
Der zweite Pass nach dem Col de Balme, war enttäuschend bis langweilig. Der Weg führte durch besiedeltes Gebiet, teils sogar auf einem geteerten Strässchen zum kleinen Pass Col de Voza hoch, wo ein geschlossenes Restaurant und eine Zahnradbahn Bausünden hinterliessen. |
![]() |
|
![]() |
Gemütlich marschierte ich aus dem Dorf bis zur im Barockstil erbauten Kirche Notre Dame de la Gorge, ganz hinten im Tal Val Montjoie. Hier teilen sich der GR5 Fernwanderweg und die Route der Tour du Mont-Blanc (Rundtour rund um das Mont-Blanc Massiv) den gleichen Weg hoch zum Pass Col de la Croix du Bonhomme. Entsprechend mehr Berggänger waren heute unterwegs. Unweit der Kirche befindet sich auch eine von den Römern erbaute Steinbrücke, welche eine kleine, aber tiefe Schlucht überquert. Die Gegend hier erinnerte mich ein wenig an eine Mountainbike Tour im Berner Oberland, welche ich vor kurzem machte. |
![]() |
|
![]() |
Mit den ersten Sonnenstrahlen erreiche ich den Lac de Roselend.
Bei der Bergalp genehmige ich mir ein Frühstück. |
![]() |
|
|
![]() |
In der Ortschaft Landry hat es einen Lebensmittelladen, wo ich den Proviant wieder aufstocken kann. |
![]() |
|
![]() |
Allmählich zog sich der Wanderweg der Bergflanke entlang hoch. Der imposante Wasserfall von La Gurraz plätscherte auf der anderen Talseite über die senkrechte Felswand. |
![]() |
|
|
![]() |
Heute stand die Besteigung des höchsten Bergpasses auf dem GR5 Trekking, dem Col de l'Iseran, auf dem Programm. Es galt etwa 1'000 Höhenmeter zu bewältigen. Die eisige Kälte machten hier Handschuhe und Mütze zu sehr willkommener Outdoor-Ausrüstung. Der schmale Pfad verlief genau der Grenze des Vanoise Nationalparks entlang, eine eigentliche Wegmarkierung gab es gar nicht mehr, nur noch die farblich markierten Grenzsteine des Nationalparks in sehr unregelmässigen Abständen. In die Nähe von Lanslebourg stellte ich ich heute Nacht das Zelt auf. |
![]() |
|
![]() |
Ich besuchte eine kleine Bar in der Ortschaft für ein kurzes Frühstück mit einem Café au Lait und Croissant. Es gibt hier zwei verschiedene Routen. Der GR5 "Tour de Haute Maurienne" dringt in einem 1-3 tägigen Bogen erneut in den Vanoise Nationalpark ein. Aus zeitlichen Gründen, weil ich heute Abend gegen 16 Uhr unbedingt den Zug in Modane zurück in die Schweiz erwischen musste, wählte ich jedoch den GR5E "Chemin du Petit Bonheur", welcher durch das Tal des Flusses Arc auf direktem Weg nach Modane gelangte. |
![]() |
|
Weiterführende Link-Tipps GR 5 Outdoor Handbuch: Conrad Stein Verlag, neue Auflage 2022, bei Amazon anschauen Karte des GR 5: auf der offiziellen Webseite der Fédération Francaise de la Randonnée Pédestre (Französisch) Tipps zum Weitwanderweg GR5 (Englisch): www.grfive.com/ Beschreibung der Route aus der freien Enzyklopädie: wikipedia.org/wiki/GR_5 Weitere Trekking-Routen durch die Alpen Querung der Schweiz vom Norden nach Süden |
![]() |
|
![]() |
![]() |
||
![]() |
||
Copyright © www.camino10.com. All rights reserved. Aktualisiert: Februar 2018 |