Outdoor-Paradies Chapada Diamantina
Biken in Brasilien? Das Land ist wohl nicht gerade auf der to do Liste für Mountainbiker. Doch wir haben einen Rohdiamanten entdeckt, das unbekannte Bikeparadies im Nationalpark Chapada Diamantina. Hier wurden früher nach Gold, Diamanten und anderen Edelmetallen gesucht. Die Abenteurer haben dabei kleine Pfade durch die ganze Region angelegt, im Biker-Slang Singletrails genannt. Die Gegend ist geradezu prädestiniert für Naturliebhaber, mit seinen natürlichen Attraktionen wie Tafelberge, Höhlen, Flüsse und Wasserfälle. Kombiniert mit der brasilianischen Lebensfreude und der Caipirinhas als Energy-Drink, wurde dies zur perfekten Bikereise.
Bike-Highlights in der Chapada Diamantina

Von Lençóis aus unternehmen wir verschiedene Kurztouren mit dem Bike auf alten Goldgräber-Pfaden in die nähere Umgebung und erfrischen uns mit einem Bad in einem der ausgewaschenen, natürlichen Schwimmbecken.

Nach stärkeren Regenfällen können die Bäche zu stattlichen Flüssen anwachsen und ohne nasse Füsse kommt man nicht weiter. Das Wasser kann mal bis zu den Knien oder auch mal bis zu den Hüften reichen. Wegen dem oft sandigen Untergrund ist eine Flussquerung auf dem Bike eine tückische Angelegenheit.

Die technische Schwierigkeitsstufe ist bei den steilen Singletrails recht hoch, wie hier auf dem Igatu-Trail. Teils ist die Route flowig, teils verblockt und weist kurze Tragepassagen auf. Die felsigen Abschnitte lassen gute Erinnerungen an das Biken auf den Slickrocks in den USA aufkommen.

Heute vergnügen wir uns auf der Hochebene in der Serra do Sincorá. Der sumpfige Untergrund erfordert eine ausgeprägte Technik und eine mächtige Portion Wadenkraft. Auf knackigen Single- und Jeeptrails gelangen wir nach Baixão in ein wunderschönes Tal.

Ganz im Süden der Chapada Diamantina wandern wir einen Canyon herunter und schwimmen zum Buracao Wasserfall, einem der eindrücklichsten im ganzen Nationalpark.

Auf einem alten, welligen Trail mit stetigem Blick auf die Serra de Sincorá erreichen wir am Abend das Städtchen Guiné. Es folgt ein weiterer Höhepunkt unserer Tour: der 15 km lange Downhill nach Rio Grande! Bei einem Wasserfall gönnen wir uns eine erfrischende Abkühlung, bevor wir ins Tal Vale do Capão gelangen.

Auf einem Trekking wandern wir im Vale do Capão auf ein Hochplateau zum höchsten Wasserfall in Brasilien, dem Cachoeira da Fumaça. Das Wasser stürzt hier 380 Meter in die Tiefe und erreicht den Canyon meist nur als Wasserstaub, daher der Name.

Das Highlight der Mountainbike Reise haben wir uns bewusst für den Schluss aufbewahrt, einen 20 Kilometer langen Singletrail mitten durch die steppenähnliche Landschaft mit den charakteristischen Tafelbergen in diesem Teil Brasiliens.

Der rund 1200 m hohe Tafelberg Morro do Pai Inácio ist dabei das eigentliche Wahrzeichen der Chapada Diamantina. Das letzte Teilstück kann nicht mehr mit dem Bike bewältigt werden und wir müssen zu Fuss weiter. Ein fantastischer Rundblick entlohnt für den schweisstreibenden Aufstieg.

Ein von dichter Vegetation und felsigen Hindernissen gespickter Singletrail bringt uns schlussendlich zurück nach Lençóis.