Tourenbericht Trekking in den Rock Mountains

Berg Lake Trail im Mount Robson Provincial Park

Der Berg Lake Trail ist ein bekannter Wanderweg im Mount Robson Provincial Park in den kanadischen Rocky Mountains. Auf einer Strecke von 23 Kilometer gilt es gegen 800 Höhenmeter zurückzulegen. Das kurze Trekking kann in 2-3 Tagen unternommen werden. Der Trail führt die Wanderer durch wunderschöne Landschaftsbilder, genauso wie man sich die Bergwelt Kanadas vorstellt. Vom Ausgangspunkt beim Mount Robson Visitor Centre ist der malerische Kinney Lake der erste Höhepunkt. Weiter führt die Trekking-Route durch das Tal der Tausend Wasserfälle bis hoch zum Berg Lake, am Fusse des mächtigen Mount Robson (3954 m) und seinen Gletschern Mist Glacier, Berg Glacier und Robson Glacier.

 

Trekking Vorbereitungen

Am Vortag war ich mit dem Fahrrad im Mount Robson Campground angelangt. Ich befand mich auf einer grösseren Radreise durch die Rocky Mountains und das Trekking auf dem Berg Lake Trail würde mir eine willkommene Abwechslung bieten.

Da ich gestern todmüde angekommen war, musste ich heute schon frühmorgens an die Vorbereitungen für das bevorstehende Trekking machen: ausreichend Proviant kaufen, Wasserflaschen füllen, die notwendige Ausrüstung von den Fahrrad-Packtaschen in den Rucksack umpacken und im Besucherzentrum eines der limitierten Trekking-Permits beantragen. Trotz meiner Spontanität bekam ich das Permit ausgehändigt, obwohl die Strecke oft wochenlang im Voraus ausgebucht ist. Eine frühzeitige online-Anmeldung ist also empfehlenswert.

Mit dem Mountainbike auf Wanderpfaden

Einmal mehr erwies es sich als gute Entscheidung, das Mountainbike als Touring-Bike umgebaut zu haben. Somit konnte ich die ersten sieben Kilometer bis fast zum Kinney Lake per Mountainbike zurücklegen. Als es zu steil und ungemütlich wurde mit dem randvollen Rucksack auf dem Rücken, versteckte ich das Fahrrad etwas abseits, gut abgeschirmt in dichtem Buschwerk.

Malerischer Kinney Lake

Nun ging es aber wirklich zu Fuss weiter. Zuerst folgte ich einem schmalen Pfad durch dunklen Wald, bis zum bezaubernden See Kinney Lake. Die umliegenden schneebedeckten Berge spiegelten sich magisch in dessen windstillen Oberfläche.

Auf der anderen Seite des Sees führte mich ein Fluss in einem steinigen, übergrossen Flussbett weiter. Genau als es leicht zu tröpfeln begann, erreichte ich eine Unterschlupf bietende Holzhütte. Die tief hängenden, grauen Wolken deuteten nicht unbedingt auf eine baldige Wetterbesserung hin, deshalb machte ich mich wieder auf den Weg. Durch meinen gewohnt schnellen Gang holte ich bald eine dreiköpfige Expeditionsgruppe aus Calgary ein. Zuerst schloss ich mich ihnen nur inoffiziell an, doch dann kamen wir ins Gespräch und nahmen zusammen das Tal der Tausend Wasserfälle in Angriff.

Hiking ins Tal der Tausend Wasserfälle

Die Namensgebung passt wirklich bestens. Auf beiden Seiten fielen wuchtige Wassermassen in das enge Tal ein und boten ein einmaliges Spektakel. Der Pfad führte steil aufwärts, über Geröll und Gesteinsbrocken, immer begleitet vom Tosen irgendeines Wasserfalls. Wegen des etwas stärker einsetzenden Regens, erwägten wir die Option, eines der früheren Camps anzusteuern. Doch schlussendlich waren wir alle viel zu ambitiös, um nur halbe Sachen zu machen und wir entschlossen uns trotz des Regens bis zum Berg Lake hoch zu wandern.

Berg Lake Camp

Berg Lake am Fusse des Mount Robson

Nach dem Tal der Wasserfälle wurde es wieder etwas flacher und schneller als erhofft kamen wir zum Berg Lake. Nun fehlten nur noch einige Kilometer dem Ufer des Sees entlang bis zum Basislager. Von weitem konnte man schon die ersten Ausläufer des Mount Robson Gletschers erkennen. Endlich geschafft. Müde aber glücklich stellte ich das Zelte auf, an beneidenswerter Lage zwischen zwei Seen, am Fusse des schroffen Mount Robson und seines Gletschers. Die alpine Umgebung strahlte wirklich eine unvergleichliche Schönheit aus. Sogar die grauen Wolken trugen mit ihrem teilweisen Abzug das ihre bei und gaben kurz vor dem Sonnenuntergang noch den blauen Himmel frei. Zum Abendessen und um einige Runden Karten zu spielen, traf ich mich wieder mit den drei Trekkern aus Calgary. Doch die Müdigkeit überkam uns bald. Wir verstauten noch die Esswaren bärensicher in einer grossen Holzkiste im Schutzhaus und alle verzogen sich dann in ihr Zelt.

Downhill im Regen

Auf das Zeltdach prasselnde Regentropfen weckten mich auf. Ungewollt entwichen mir ein paar Wetter-Flüche, was aber an der Tatsache nichts änderte. Nach einem schnellen Frühstück im Zelt, packte ich alles möglichst ohne nass zu werden ein. Ich verabschiedete mich von den Kanadiern, welche hier oben noch eine Tageswanderung unternehmen wollten und nahm den 23 Kilometer langen Rückweg in Angriff.

Der Regen spornte mich zu einem zügigen Tempo an, was eigentlich sehr schade war, da ich gerne die Umgebung bei einem gemütlicheren Wanderstil genossen hätte. Wegen den heftigen Niederschlägen schienen die Wassermassen im Tal der Tausend Wasserfälle noch eindrücklicher, es grenzte an ein Wunder, dass ein Bach und dann ein Fluss soviel Wasser transportieren kann. Dort wo sich im Kinney Lake gestern noch die Bergwelt gespiegelt hatte, hängte eine graue Wolkenwand. Wie wenig doch eigentlich fehlt, um einen traumhaften Flecken Natur in eine schon fast bedrohlich wirkende Kulisse zu verwandeln. Und so war ich selbst erstaunt, wie schnell ich plötzlich wieder vor meinem Fahrrad stand. Der letzte Abschnitt mit dem Mountainbike war ein Kinderspiel und forderte nur noch etwas technische Geschicklichkeit im Downhill.

Die kurze aber eindrückliche Trekking Tour den Berg Lake Trail hoch war ein sehr lohnenswerter Ausflug und trotzdem freute ich mich, nun wieder auf dem Fahrrad gegen die Pazifikküste fahren zu können.

Tekking Information

Wissenswertes zum Berg Lake Trail

Entlang dem Berg Lake Trail hat es sieben Campgrounds, welche zwingend benutzt werden müssen, wildes Campieren ist verboten. Die Infrastruktur ist sehr einfach, jedoch haben alle die in Kanada wichtige, vor Bären gesicherte Aufbewahrungsmöglichkeit für Esswaren, sowie Wasser und einfache Toiletten. Es dürfen keine Feuer gemacht werden, zum Kochen braucht man einen Trekking-Kocher.

Für eine Tageswanderung ist der Zutritt zum Berg Lake Trail kostenlos. Falls man einen der Zeltplätze benützen möchte, muss man sich online anmelden oder sich im Mount Robson Visitor Centre registrieren. Von den Angestellten kann man sich sogar die Trekking-Route erklären lassen. Diese Bevormundung und (übertriebenen) Sicherheitsvorkehrung sind für europäische, an die Alpen gewohnte Wanderer sehr ungewöhnlich. Aber da muss man auch als erfahrener Trekker wohl oder übel durch.

Für eine Tageswanderung ist der Zutritt zum Berg Lake Trail kostenlos, falls man einen der Zeltplätze benützen möchte, muss man sich online anmelden und sich im Mount Robson Visitor Centre registrieren. Eventuell gibt es wie bei mir auch spontan noch die Möglichkeit die Wanderung zu unternehmen. Von den Angestellten kann man sich sogar noch die Gegebenheiten der Trekking-Route anhand eines Videos erklären lassen. Diese Bevormundung und (übertriebenen) Sicherheitsvorkehrung sind für europäische, an die Alpen gewohnte Wanderer sehr ungewöhnlich. Aber da muss man auch als erfahrener Trekker wohl oder übel durch.

Für die Reservierung des Berg Lake Trails:
../DiscoverCamping/BergLakeTrail

Weitere Infos zum Trail:
../bcparks/explore/parkpgs/mt_robson/berg

Karte mit den Zeltplätzen:
../bcparks/explore/parkpgs/mt_robson/berg_lake.pdf