Rundreise mit dem Mietwagen in Neuseeland

Neuseeland vereint ungemein viele unterschiedliche Landschaften. Es ist ein Land mit grandiosen Trekkings, wie dem Abel Tasman, Kepler, Raikura oder Routeburn. Neuseeland ist das Land mit den speziellen Herausforderungen und dem Adrenalin-Kick, wo Bungy Jumping nur die Vorspeise ist. Neben den kosmopolitischen Städte prägen auch die schneebedeckten Berge und das Element Wasser die neuseeländischen Inseln. Zu den offiziellen Highlights gehören wohl unter anderem Mount Cook, Milford Sound, Queenstown, Fox und Franz Josef Glacier, Rotorua, Tongariro National Park und Bay of Islands. Und doch waren gerade die etwas kleineren Highlights die noch grösseren Highlights. Im Reisebericht von Elsa und Berndt Wolf beschreiben die beiden Weltenbummler ihre Rundreise durch Neuseeland, von den Sehenswürdigkeiten auf der Nordinsel zu den fantastischen Nationalparks auf der Südinsel.

Neuseelands Nordinsel

Ninety Mile Beach

90 Mile Beach

Küstenstrasse entlang der 90 Mile Beach auf Neuseelands Nordinsel.

Nach einer wunderbaren Zeit mit dem Wohnmobil in Australien, sind wir nun Mitte April nach Auckland geflogen, der neuseeländischen Metropole auf der Nordinsel. Nach langen Diskussionen entscheiden wir uns gegen ein weiteres Wohnmobil und buchen bloss einen Mietwagen. Unsere erste, sehr inspirierende Reise führt uns in den Nordwesten der Insel. Nach vielen Hügeln und kurvenreichen Strassen erreichen wir die Ninety Mile Beach. Der bekannte Strand ist effektiv knapp 90 km lang, aber natürlich trotzdem sehr beeindruckend. An der Ostküste wagen wir bei herrlichem Wetter einen Sprung ins erfrischende Nass an einem der vielen Sandstrände.

Thermische Aktivitäten in Rotorua

Im Herzen der neuseeländischen Nordinsel sehen wir uns das thermisch aktive Gebiet um Rotorua und Taupo an. Dort stinkt es zum Himmel - Schwefel liegt in der Luft! Wir baden in Thermalwasser, sehen einen Geysir Wasser ausspucken, sowie viele farbige und blubbernde Wasserpools und Schlammlöcher. Wo man auch hinschaut, raucht und dampft es aus der Erde.

Im Land der Hobbits

Dann geht es nach Hobbiton (richtiger Name Matamata), wo wir das Filmset des Auenlandes aus der Filmtrilogie "Herr der Ringe" besichtigten. Was für ein Glück wir haben; die Hobbit-Häuschen sind wieder schön hergerichtet, da in kürze mit den Dreharbeiten zum Film "Der kleine Hobbit" begonnen wird. Als grosse Fans der Fantasiefilme, haben wir uns einer Tour zu den Filmschauplätzen angeschlossen (www.hobbitontours.com)

Tongariro Nationalpark

Tongariro Nationalpark

Wir unternehmen im Tongariro Nationalpark eine Trekking-Tour.

In Waitomo geht es zuerst unter die Erde, wo wir Glühwürmchen und Stalaktiten wie auch Stalagmiten bewundern. Im Tongariro Nationalpark unternehmen wir ein kleines Trekking und legen zu Fuss knapp 20 km zurück (Tongariro Alpine Crossing), welche an verschiedenen Vulkanen und herrlich türkisblauen Bergseen vorbeiführt. An der Westküste spazieren wir ausserdem einem schwarzen Sandstrand mit weiss-grauen Klippen entlang und in Napier an der Ostküste geniessen wir den Ausblick direkt aufs Meer.

Wellington

Von Wellington aus setzen wir mit der Fähre in 3.5 Stunden nach Picton auf die Südinsel über. Wir sind sehr gespannt, was noch auf uns zukommen wird. Uns gefällt Neuseeland super gut - die Natur ist wunderschön und abwechslungsreicht und das Wetter sommerlich warm.

Neuseelands Südinsel

Abel Tasman Nationalpark

Das erste Highlight auf der Südinsel ist eine Tageswanderung im Abel Tasman Nationalpark, ein Teilstück des sonst 3-5 Tage dauernden Trekkings (www.doc.govt.nz/parks-and-recreation/../abel-tasman-national-park/). Mit einem Wassertaxi werden wir an einen unberührten Strand gefahren und von dort führt unser Weg dem Meer entlang und durch dichten Urwald. Weiter südlich haben wir die ersten Fellrobben mit ihren Jungtieren entdeckt und beobachtet. Und dann geht es zum Franz Josef Gletscher, dessen steile Gletscherzunge bis auf 300 m hinunterreicht. Dort unternehmen wir mit Steigeisen ausgerüstet eine Gletschertour.

Queensland

Ab nach Queenstown, der Adrenalin-Hauptstadt Neuseelands. Abenteuer pur erwartet uns hier. Man kann Bungy Jumping machen, Fallschirm springen, Swingen, Jetboat fahren und vieles mehr - ein wahres Paradies für Outdoor-Aktivitäten. Die Stadt, also eigentlich mehr ein Dorf, liegt wunderschön zwischen den Bergen und einem türkisfarbenen See. Diese eindrückliche Farbe erhält der See aufgrund des Gletschermehls, lassen wir uns von einem einheimischen Besucher belehren.

Fiordland Nationalpark

Fiordland Nationalpark

Fantastische Landschaftsbilder mit dem Element Wasser und der Gebirgswelt im Fiordland Nationalpark.

Im Fiordland Nationalpark, der den gesamten südwestlichen Teil der Südinsel abdeckt und kaum zugänglich ist, unternehmen wir eine 2.5-stündige Bootstour durch den Milford Sound, welch schöne Fiordlandschaft! Wir sehen riesige Berge, steile ins Wasser abfallende Hänge, viele Wasserfälle und aus der Tierwelt bezaubern uns Robben und Delfine.

Seelöwen und Pinguine

Um den südöstlichen Teil der Südinsel herrscht sehr raues Klima und wir machen uns schnell auf den Weg in die schottisch angehauchte Stadt Dunedin (gälisch für Edinburgh). Auf der Dunedin vorgelagerten Halbinsel haben wir an einem Strand einen Seelöwen aus 25 m Entfernung aus dem Wasser watscheln sehen und ausserdem Yellow Eyed Penguins, ca. 65 cm grosse und 5-8 kg schwere Pinguine beobachtet. Schlicht sensationell!

Mount Cook

Und dann geht es zum höchsten Berg Neuseelands, dem Mount Cook (3754 m). Als wir im Mount Cook Village ankommen, ist es stark bewölkt. Wir entscheiden uns trotzdem die abgebrochenen Eisberge des Tasman Gletschers anzuschauen. Doch kaum auf dem Weg dorthin, beginnt es in Strömen zu regnen. Naja, das Wetter macht es am kommenden Tag wieder gut, die schneebedeckte Spitze des Mount Cook präsentiert sich in einem strahlend blauen Himmel! Wir wandern dem Berg im Hooker Valley entgegen, bis wir zum Gletschersee gelangen, mit der Kamera immer im Anschlag für wunderschöne Fotos.

Christchurch

Skulptur Chalice in Christchurch

Die Skulptur Chalice als eines der Wahrzeichen in Christchurch, der grossen Metropole auf der Südinsel.

Durch das trockene und hügelige MacKenzie Country reisen wir weiter nach Christchurch, wo wir gemütlich die letzten Tage verbringen. Auf der vorgelagerten Halbinsel unternehmen wir eine 2-stündige Bootstour im Akaroa Harbour. Dort haben wir unheimliches Glück, denn wir haben ca. 20 Hector Delfine, die kleinsten Delfine der Welt, gesehen. Ausserdem gibt es Robben und kleine Pinguine zu beobachten, sowie eindrückliche Küstenlandschaften zu bestaunen.

Reiseinformationen

Neuseeland für Backpacker

Neuseeland ist ein sehr einfaches und unkompliziertes Land zum Reisen, ähnlich wie in anderen angelsächsischen Ländern wie den Vereinigten Staaten oder Kanada. Grundkenntnisse der Englischen Sprache sind sehr hilfreich. Neuseeländer sind unkomplizierte, hilfsbereite, freundliche, unbürokratische und dennoch gut organisierte Zeitgenossen. Mit einem Camper oder auch Mietwagen lassen sich die beiden Hauptinseln von Neuseeland sehr bequem bereisen. Ausserdem strahlt New Zealand eine magische Anziehungskraft für junge Backpacker aus. Selbst unvorbereitete, individuell reisenden Backpackern, wird es leicht gemacht. Bereits am Flughafen in Auckland befinden sich grosse Informationstafeln mit allerhand Hostels zur Auswahl, welche man kostenlos anrufen kann. Und auch die Busse, mit denen die meisten Backpacker reisen, stehen gut gekennzeichnet direkt vor dem Flughafen. Der Busfahrplan ist leicht verständlich und wenn man doch nicht so ganz verstehen sollte, dann scheinen die Busfahrer nicht müde zu werden, einem das freundlich und geduldig zu erklären. Falls der Bus nicht gerade direkt vor der Haustüre des gewünschten Hostels anhalten sollte, machten die sogar mal einen kleinen Umweg. Das nennen wir Gastfreundschaft!

Backpacker-Hotels

Backpacker-Hotels sind Budgetunterkünfte für Reisende aus aller Welt und eine hervorragende Art in Neuseeland zu reisen. Viele sind mit Küche und Garten ausgestattet und laden ein an einem Ort zu verweilen. Je nachdem in was für einer Globetrotter-Unterkunft man bleibt, trifft man dort nicht nur die 20-jährigen Weltenbummler, sondern auch Familien mit Kinder auf Reisen oder jung gebliebene 55-plus Reisende. Auch Gäste mit Mietwagen sind herzliche willkommen. In fast jedem Backpacker gibt es Einzel- bzw. Doppelzimmer, so dass man nicht zwingend wie in einer Jugendherberge in einem Mehrbettzimmer übernachten muss. Wir haben auf dem Blackboard jeweils unser nächstes Reiseziel angepriesen und haben so mehrmals einem Reisenden eine Mitfahrgelegenheit geboten und dabei sehr interessante Bekanntschaften geschlossen.

Reisebericht-Autoren: Elsa und Berndt Wolf